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Wärmeschrank in der Freizeitimkerei selbst bauen

#Wärmeschrank #Heizlüfter
Alte Heizlüfter ohne Kippschutz lassen sich auch legen.

Benötigte Teile

Das meiste wird ohnehin im Haushalt und der Hobbyimkerei vorhanden sein: Ein paar Kunststoffzargen, ein paar Holzteile zum Aufbocken des Fasses und ein Heizlüfter sowie ein Thermometer zur Temperaturkontrolle. Das alles kann nach Gebrauch dann leicht wieder weggeräumt oder seinem ursprünglichen Zweck zugeführt werden. So kann man die Kunststoffzargen im Sommer bei den Bienen verwenden und nichts steht im Weg herum.

 

Wer bisher keinen Heizlüfter besitzt und sich extra einen kaufen will, wähle den kleinsten, denn es muss nicht viel Raum erwärmt werden. Wichtig ist aber eine gute Regelbarkeit: Die Heizlüfter haben meist einen Schaltspielraum von mehreren Grad, so dass sie bspw. bei 39°C ausschalten und erst bei einer Abkühlung auf 35° wieder angehen. Nach dem Aufbau muss dies mit Hilfe des Kontrollthermometers genau austariert werden, da der Honig keinesfalls über 40°C erhitzt werden soll.

Eine genaue Anleitung zum Honigauftauen findet sich bereits auf unserer Homepage: Honig schonend verflüssigen

In nachfolgendem Video wird der Aufbau des Wärmeschranks, das Einpegeln der Temperatur und die Umkehrung des Kristallisationsprozesses im Honig gezeigt.

Moderne Heizlüfter müssen stehend betrieben werden.
Moderne Heizlüfter müssen stehend betrieben werden.

Sicherheitshinweise

Wir betreiben diese Art des Honigauftauens mit dem gezeigten alten Lüfter schon seit über zwanzig Jahren ohne Zwischenfälle. Dennoch geschieht die Nachahmung stets auf eigene Gefahr und wir können keine Haftung übernehmen! Es versteht sich von selbst, dass der Lüfter so positioniert werden muss, dass er die Luft frei ansaugen und abgeben kann. Im Raum, in dem das Ganze aufgebaut wird, sollte ein Rauchmelder vorhanden sein. Außerdem ist es gut, zumindest anfänglich mehrfach täglich die Temperatur zu kontrollieren. Der Holzbock oder das Metallgestell, auf dem das Fass steht, muss stabil genug sein, um das Gewicht von Fass und über 40kg Honig zu tragen. Es darf auch nicht einkrachen, wenn man sich noch darauf abstützt. Der Heizlüfter sollte nicht zu stark sein und nur auf eine schwache Heizstufe gestellt werden.

Sicherheitsergänzung (16.3.21): Der Untergrund sollte stabil und nicht brennbar (Fliesen) sein und außerdem sollte die Apparatur (anders als im Film gezeigt) mit gebührlichem Abstand zu brennbaren Materialien (Sofa) aufgebaut werden. Auch sollte ein Feuerlöscher in greifbarer Nähe vorhanden sein.

 

Positionierung des Lüfters

Da die warme Luft nach oben steigt, gehört der Heizlüfter nach unten! Ein kleiner Lüfter ragt auch stehend nur leicht über den Zargenrand, so dass ein dreizargiger Turm auch noch für den Hobbock (das Fass) ausreichen dürfte. Evtl. sollte man bei größeren Lüftern eine zusätzliche Zarge vorsehen. Oben auf dem Fass liegt ein Thermometer zur regelmäßigen Temperaturkontrolle. Alternativ kann auch ein Fühler oben in den Zargenturm gehängt werden und die Anzeige des Fernthermometers außerhalb des Zargenturms platziert werden.

 

Auftaudauer

Die Dauer des Auftauens ist in erster Linie davon abhängig, wie kalt und fest der Honig bereits ist. Wenn man im Winter ein Fass aus dem Vorratsraum holt, in dem das Thermometer vielleicht schon fast Frosttemperaturen zeigt, braucht der Auftauprozess natürlich entsprechend länger. Außerdem kommt es auf die Menge des aufzutauenden Honigs an, also ob das Fass z.B. nur halb voll oder voll ist. Der Prozess funktioniert auch schon bei niedrigeren Temperaturen von etwas über dreißig Grad, braucht dann aber auch länger. Auch für ein zügiges Auftauen darf die Temperatur im Wärmeschrank aber keinesfalls über 40°C steigen, damit der Honig nicht geschädigt wird.

vSa