Zweck des Trafos
Beim Einlöten der Mittelwand ins Rähmchen muss der Draht erhitzt werden. Das geschieht mittels elektrischer Energie. Hierfür werden Transformatoren (kurz "Trafos") genutzt, die den gefährlichen Wechselstrom, wie er aus der Steckdose kommt, in handhabbaren ungefährlichen Strom umwandeln sollen, der aber dennoch genügend Energie aufweist, um den Draht in kurzer Zeit hinreichend zu erhitzen. Zum Einlöten der Mittelwände gibt es bereits Artikel auf unserer Homepage: Einlöten der Mittelwände
Die richtige Wahl
Um die Pointe vorweg zu nehmen: Auch wenn wir sonst alle möglichen Tricks verraten, wie man einfach und minimalistisch in der Freizeitimkerei auskommt, sei das Ergebnis unserer Testreihe vorweggenommen: Zum Einlöten sollte es schon ein Profigerät aus dem Imkereifachhandel sein, wenn man nicht technisch versiert ist, sich selbst einen geeigneten Transformator zu bauen. Die meisten Transformatoren, die für andere Zwecke und Geräte gebaut oder zum Laden der Autobatterie gedacht sind, reichen für sich genommen höchstens im Notfall, wenn man Drahtbahn für Drahtbahn umständlich einzeln erhitzen will. Der gemessene Widerstand des Rähmchendrahtes liegt bei ca. 13 Ohm. Für das zügige unkomplizierte Einlöten ist schon die nötige Spannung (24 V Gleichstrom beim gekauften Gerät) und die passende Stromstärke (2,5 A) nötig, damit die richtige Leistung (60 W) erbracht werden kann. Die heutigen dicken Edelstahldrähte, die teils in vier Bahnen durchs Rähmchen laufen, werden sonst kaum heiß. In nachstehendem Film zeigen wir zwar, wie man durch Reihenschaltung künstlich die Spannung erhöhen kann, was aber nicht zum Nachmachen gedacht ist: Die zweckentfremdeten Geräte sind dafür nicht ausgelegt und mit elektrischer Energie soll lieber nicht gespielt werden (Verletzungs- und Brandgefahr). Etwa 50 € sollten für einen speziellen Einlöt-Transformator schon investiert werden, damit man die Freude an der Arbeit nicht verliert. Um unsere Homepage werbefrei zu halten, werden wir hier aber kein bestimmtes Produkt empfehlen. Wir haben auch nicht aktuelle am Markt befindliche Geräte miteinander verglichen.
Historische Imkerei
Früher wurde Sicherheit noch kleiner geschrieben. Bei dem hier abgebildeten Transformator wird nur über einen Vorwiderstand der Strom gedrosselt, aber es liegt auch am Ausgang beim Messen ohne Rähmchen die volle Wechselspannung an. Die einzige Sicherheit besteht darin, dass beide Hände an den Holztasten den Kontakt herstellen. Das Gerät kommt im Original ganz ohne Kunststoff (auch ohne Bakelit) aus, woran man das Alter von ca. 80 Jahren abschätzen kann. Dieses Erbstück wird für unseren Film auch noch einmal in Betrieb genommen und die Ergebnisse sind bestechend gut. Dennoch warnen wir ausdrücklich davor, derartige alte Trafos in der Imkerei noch einzusetzen, da sie den heutigen Sicherheitsanforderungen keinesfalls gerecht werden! Noch abenteuerlicher waren die alten Methoden, den Strom selbst über ein Gurkenglas mit Salzwasser zu leiten, in das man zwei Patronenhülsen baumeln ließ, an deren Enden die Drähte befestigt wurden: Was man heute als lebensgefährlich bezeichnen würde, hat mein Schwiegervater in der Imkerei noch miterlebt. Das haben wir im Film, den wir hier einbinden, aber nicht gezeigt:
vSa