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Erste Völkerdurchsicht im Februar

Die Rähmchen sitzen bei der ersten Durchschau noch sehr fest.
Die Rähmchen sitzen bei der ersten Durchschau noch sehr fest.

Nur die leichten Völker werden kontrolliert!

Erst wenn Flugwetter herrscht und die Außentemperaturen auch deutlich über 10°C steigen, öffnen wir erstmalig die Völker. Wir haben uns dieses Mal bei etwa 13° und Wind darauf beschränkt, nur die fraglichen leichteren Völker zu öffnen, um dort nach den Futterreserven zu schauen. Wenn die leichten Völker noch genügend haben, brauchen wir bei den schwereren jetzt nicht hineinzuschauen.

 

Orientierung an der Natur

Anfang März werden wir - je nach Wetterlage - gründlicher vorgehen: Dann werden wir auch den Bruttrieb durch das Aufkratzen von Futterreserven antreiben, damit ab Mitte April auch genügend Sammelbienen für die Obstblüte zur Verfügung stehen (40-Tage-Regel).  Im Moment fehlt es wegen der zurückliegenden harten Frostperiode aber noch an Pollenspendern und die Hasel blüht bei uns noch nicht. Nur ganz vereinzelt konnte ich schon eine  Pollensammlerin heute, am 20.2.21, entdecken. Die Bienen scheinen im Vergleich zu z.B. vor zwei Jahren (2019) auch erst sehr kleine Brutnester angelegt zu haben. Das ist gut: Unsere Bienen sollen ihr Brutverhalten nämlich den natürlichen Außenbedingungen anpassen, die in den letzten Wochen eisig kalt waren. Wenn sich das Brutnest ausdehnt sollte man ggf. den Sitz der Bienen mittig in der Zarge ausrichten, wenn es, wie im Film (s.u.) gezeigt, ganz an der Seite sitzt. Bei der genaueren Durchschau ist das Brutnest auch genauer auf Krankheitssymptome zu kontrollieren (Kalkbrut oder schlimmer noch: eingefallene Zelldeckel).

 

Futterreserven

Die Futterreserven scheinen aber auch bei den leichteren Völkern vorerst noch auszureichen: Wir haben allen Völkern 14 kg Trockenzucker (mit 10 Litern Wasser) in zwei Portionen letzten Sommer gefüttert, wovon diese z.Z. noch zehren.  Häufig werden deutlich größere Mengen in Imkereien verfüttert. Aber wir alle müssen spätestens Anfang April vor der Honigraumfreigabe die Überschüsse entnehmen, damit die Bienen diese nicht bei der Brutnesterweiterung nach oben in den Honigraum umtragen. Wenn hingegen Futter fehlt, sollte man jetzt schon Futterwaben aus den schwereren Völkern umhängen oder z.B. in kleinen Portionen Flüssigfutter mit Aufstiegshilfen in den hohen Unterboden stellen. Manche Imkereien füttern auch mit Futterteig von oben. Spezielles Eiweißfutter soll dabei den Bruttrieb anregen. Wir warten jedoch die natürlichen Eiweißlieferungen von Hasel, Erle und Weide ab.

Futtermangel kann die verschiedensten Ursachen haben. Wenn man nicht auf unser Klima abgestimmte Bienen hält, die sehr früh in Brut gehen, verbrauchen die Völker deutlich mehr. Aber auch äußere Störungen verschiedenster Art (z.B. schlagende Äste, kippelnde Beute, störende Tiere oder Menschen) können ein Volk ständig auf Trab halten, wobei es nicht recht zur Ruhe kommt und viel zehrt.

 

Zur Frage der Futtermenge und der Futtermittel siehe auch: Winterfütterung

 

Film zur ersten Völkerkontrolle in 2021:

Bodenbretter reinigen

Die Bodenbretter müssen auch noch von den Wintertoten gereinigt werden. Dazu muss nicht unbedingt gutes Flugwetter herrschen, aber man sollte nach Möglichkeit zu zweit sein. Wer mit einheitlichen Bodenbrettern arbeitet, kann ggf. direkt tauschen und das entnommene Bodenbrett nach der Reinigung dann dem nächsten Volk wieder untersetzen. Da oft die Bodenbretter aber durch Farben, Muster oder schon durch markante Holzmaserungen den Völkern individuelle Orientierung bei Reihenaufstellung bieten, sollte man in solchen Fällen lieber die selben Böden wieder untersetzen.

 

Wenn das Wetter mitspielt, wird man auch im Februar schon gründlicher vorgehen. Siehe hierzu auch unseren Beitrag aus 2019: Erste Völkerdurchsicht am 17.2.2019

Tote Völker abräumen!

Kästen, aus denen keine Bienen kommen, während die anderen fliegen, werden sofort geöffnet und kontrolliert: Wir hatten dieses Jahr Tote mit unterschiedlicher Ursache zu beklagen. Ein Ableger war für diesen harten Winter wohl zu schwach: Wir fanden die Kugel toter Bienen eng zusammensitzend zwischen den Futtervorräten auf nur noch zwei Waben.  Ein anderes Volk war drohnenbrütig und bereits bei der Oxalsäurebehandlung im Dezember tot. Da hatten wir im Herbst schon nicht aufgepasst. Ein anderes Volk, das weisellos war, hatten wir im Herbst noch mit einem kleinen Ableger vereinigt, aber das ist auch nicht durchgekommen: Dort zeigte sich ebenfalls nur noch eine Kugel toter Bienen an der Stelle des zugesetzten Ablegers. Ein viertes Volk, das wir ebenfalls noch spät umweiselten, war ebenfalls tot. Da haben wir aber die Varroa in Verdacht, da nur noch auffallend wenig Bienen in der Kiste waren und das Volk im Spätsommer Varroaschäden aufwies. Mit umgerechnet ca. 15% Verlust ist die Rate für uns ungewöhnlich hoch. Wir müssen daraus unsere Schlüsse ziehen und im nächsten Sommer besser kontrollieren und ggf. Völker lieber rechtzeitig auflösen oder vereinigen. 
Die verwaisten Kisten müssen sofort verschlossen werden, bevor andere Bienen dort fündig werden. Es spricht aber nichts dagegen, z.B. die überschüssigen sauberen Futterwaben aus dem Ableger zur Fütterung notleidender Völker zu verwenden. Wir haben das allerdings nicht gebraucht, weil alle noch genügend hatten. Die Waben, die mit verwesten Bienen besetzt sind, auf denen sich schon der Schimmel breit macht, sollten möglichst bald eingeschmolzen werden.